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Und da bin ich schon wieder. Und für die, die mich noch nicht kennen, ich bin Maximilian aus Erfurt, bin 9 Jahre alt und habe seit einem Jahr ein ganz tolles Hobby. Mehr davon könnt Ihr unten lesen!
Heute sind Papi und ich auf Edelsteinjagd. Glaubt Ihr mir nicht? Macht nichts, ich werd Euch schon noch überzeugen!
Wißt Ihr noch, was mein größtes Weihnachtsgeschenk 2008 war? Wenn nicht, hier eine Hilfe:
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Jetzt erinnert?
Na,und weil das ja damals schon ein Gebrauchtes war, und es in meiner Anfängerzeit ganz schön (weiter-) gelitten hat, gab mir Vati irgendwann mal ein Heft in die Hand. Alles voll mit: Perle, Saphir, Rubin, Achat und und und. Alles Edelsteine - oder haben die nur ihre Namen hergegeben, damit etwas viel Besseres nicht ohne Namen dasteht? Ihr ahnt es bestimmt schon - es ging um mein schönstes Hobby - um mein Akkordeon!
Und alle in dem Heft direkt aus Deutschland, aus Sachsen, aus Klingenthal! Aber was sollte das nun mit dem Heft? Papi gab mir die Aufgabe, ein bisschen mehr über die Akkordeons zu lernen. Und so ganz nebenbei verliebte ich mich dann in das Eine oder Andere aus dem Katalog.
Und mit dem Heft kam ein Versprechen von Papi: “ Irgendwann fahren wir mal dorthin und gucken uns an, wie so ein Akkordeon entsteht .” Das das Irgendwann dann so schnell da ist, habe ich nicht gedacht, aber heute war es soweit! Es ging nach Klingenthal, mitten hinein ins Vogtland. Und einen Auftrag aus der Schule hatte ich auch noch: Einen Kurzvortrag über die Akkordeons und deren Bau! Und so waren wir dann heute Mittag voller Spannung in Klingenthal.
Zuerst mussten wir dann in die 3. Etage um uns anzumelden, ich konnte vor lauter Aufregung kaum die Treppen hoch steigen, aber dann stand ich vor dem Paradies!
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Aber richtig paradiesisch wurde es dann erst hinter der Tür!
So viele verschiedene Akkordeons hatte ich ja noch nie gesehen!
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Und dass ein Akkordeon aus vielen Einzelteilen besteht, war mir klar, bis zu 2500 stand in dem Heft, aber alle auf einmal zu sehen, war schon umwerfend!
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Um die Zeit bis zur Besichtigung zu überbrücken, spielte ich noch auf dem Akkordeon, erst auf meinem, dann auf meinem neuen Favoriten: auf dem Juwel!
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Und dann war es endlich soweit, die Führung begann. Und das Beste daran, die anderen Gäste hatten scheinbar keine Lust, und so waren wir die Einzigen, die rumgeführt wurden. Zuerst gingen wir in die Gehäusefertigung. Hier entstehen aus vielen Einzelteilen, in vielen Arbeitsschritten und von vielen Händen die Gehäuse für sämtliche Instrumente. Über allem schwebte der Geruch nach Leim, Holz und Farbe. An ganz vielen Arbeitsplätzen konnten wir unsere Fragen los werden. Und so manchmal habe ich gestaunt, was mein Vati so für Fragen stellte, und ich dachte immer, der weiß schon alles!
Das hier ist zum Beispiel ein Stimmstock. Der besteht aus ungefähr 100 einzelnen Teilen und in ihm liegen dann die Stimmplatten.
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Und das ist ein Teil der Stimmstockteile!
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Und das sollen mal Gehäuse werden?
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Da sieht das doch eher danach aus - oder?
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Und hier sind die Seiten eines Diskantteils zu sehen, einmal in Roh, und einmal schon geschliffen!
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Und so kommt dann die Farbe auf die Gehäuse. Von wegen Farbe, hier kommt das Zelluloid drauf. Zelluloid ist wie eine dicke Folie, nur wenn es einmal hart ist, ist es viel besser als Folie. Und wie das glänzen kann. Aber bis es soweit ist, muss man noch viel dran machen: Lagern,Schleifen, Polieren....
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Und das sind nur ein paar der Farben, die möglich sind!
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Und damit ein Akkordeon Luft bekommt muß man ja immer kräftig den Balg bewegen. Aber dass der eigentlich nur aus Pappe ist, hätte ich nicht gedacht!
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Aber was heisst hier nur Pappe?
Am Anfang ist die Pappe noch glatt wie ein Blatt Papier. In einer Maschine wird mit viel Druck und noch mehr Temperatur der Balg dann gefaltet. Aus 2 Hälften entsteht dann der komplette Balg.
An den Ecken wird jeweils eine Ecke aus Zickleinleder geklebt, und da ja jede Falte 4 Ecken hat, gibt es pro Falte 4 Lederecken, und das dann so oft, wie Falten im Balg sind!
Danach kommt noch Leinen oder Papier auf den Balg, damit er schöner aussieht, und manchmal kommt auch ein Airbrush drauf.
Danach kommen noch Metallecken als Schutz über die Balgecken, und zum Schluss werden die äusseren Balgfalten auch noch mit Kaliko überzogen, und dass nur, damit der Balg länger lebt!
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Habt ihr es bemerkt? Bis jetzt ist schon richtig viel passiert, aber zu einem richtigen Akkordeon fehlt noch viel!
Zum Beispiel die Bassknöpfe. Für jeden Bass gibt es einen anderen Knopf, und wirklich jeder ist anders! Und da soll sich noch jemand auskennen!
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Wenn es fertig ist, sieht dann das Bedienteil für die Bässe mal so aus:
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Und so sieht dann die Diskantseite aus, wenn sie fertig moniert ist. Danach muß nur noch die eine Hälfte durch den Balg dann mit dem anderen Teil verbunden werden. Dazwischen sind beide Seiten gestimmt worden.
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Und wenn alles fertig ist, warten die Akkordeons auf die neuen Musiker...
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Darf ich vorstellen: Mein Juwel! 30 Diskanttasten, 72 Bässe, 5 Register und 3 Chöre, seit heute weiß ich nun, was das alles zu bedeuten hat.
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Und zum Einspielen hatte ich auch gleich richtige Unterstützung:
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Vielen Dank an die “Weltmeister” Es war ein ganz ganz toller Tag, und ich werde immer daran denken, wenn mein Juwel mit mir wieder Musik macht!!!
Und wer mir auch mal schreiben will: maximilian@grimm-erfurt.de
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